Bilder und Geschichten

Binderkapelle Thanndorf

Binderkapelle Thanndorf

Es war das Jahr 1847. In Deutschland war Revolution, aber hier in Thanndorf merkte keiner was davon.

Der „Huber-Hof“ in Unterthanndorf, der heute im Besitz von Sepp Thalmeier ist, gehörte damals der Familie Hofbauer (Hofbauer Peter und Maria).  Der damalige Bauer hatte beschlossen, einen Keller zu graben. Schwitzend schaufelte und pickelte er, denn Bagger und Presslufthammer gab es in jener Zeit noch nicht. Er war schon fast an der Sohle des Kellers angelangt, da begann das umliegende Erdreich nachzugeben, zu rutschen – und der Hofbauer wurde bei lebendigem Leibe begraben, verschüttet.

In seiner größten Not gelobt er eine Kapelle zu bauen, wenn er diese Gefahrensituation nur heil überstehen würde. Wei er so eindringlich gebetet hatte, wurde sein Rufen erhört: Der Hofbauer wurde unverletzt gerettet und baute noch im selben Jahr die versprochene Kapelle. Die Jahreszahl 1847 ließ er zur Erinnerung anbringen.

Er blieb aber nicht mehr lange in Thanndorf: Bald darauf verkaufte er Hof und Grund und zog hinüber nach Roßbach, wo er der Gründer der Metzgerei und des Gasthauses Hofbauer wurde.

Das Feld aber, auf dem die Kapelle errichtet worden war, fiel durch Kauf an den „Binder“ von Thanndorf, einer alteingesessenen Bauernfamilie.

Und seitdem heißt die kleine „Verlöbniskirche“ im Volksmund nur noch „Die Binderkapelle“.

Die Kapelle wurde im Jahr 2011 vom damaligen Besitzer des Binderanwesens Anton Grübl neu gebaut, leider ist Anton Grübl am 10. September 2011 durch einen tragischen Unglücksfall ums Leben gekommen. So wurde die neue Kapelle 2013 erst fertiggestellt.